Simone Ehrhardt – Rhein-Neckar-Autoren-Interview-Reihe

17. Oktober 2012 21 Von Kadda

Simone Ehrhardt ist eine echte Mannheimerin, wurde dort geboren und ist auch in Mannheim aufgewachsen. Nicht verwunderlich also, dass auch viele ihrer Geschichten in der Quadratestadt spielen. Ohne Zweifel gehört sie damit in unsere Rhein-Neckar-Autoren-Interview-Reihe. Ob sie jemals den Drang hatte, der Metropolregion untreu zu werden? Wir werden es sehen. [kadda]

ACHTUNG: Am Ende des Interviews gibt es etwas Tolles zu gewinnen!

Geile-Zeile: Hallo Simone! Danke, dass wir dich interviewen dürfen.
Simone: Vielen Dank auch von mir für dieses Interview. Ich finde es klasse, dass ich Teil deiner Interviewreihe sein darf, und bin schon ganz gespannt auf die Fragen.

Du bist eine echte Mannheimerin. Inspiriert dich die Region nicht oft zum Schreiben?
Oh ja. Das liegt wohl in der Natur der Sache, weil ich mich hier gut auskenne und entsprechende Details in die Geschichten einarbeiten kann. Vor Kurzem schrieb ich einen Kurzkrimi zur Entstehung des „Mannemer Dreck„, einer Mannheimer Lebkuchen-Spezialität, die einen so schönen Ursprung hat, dass ich nicht daran vorbeikam, diesen auf meine Art zu erzählen. Besonders angetan hat es mir der Odenwald, weshalb ich ihm einen Kurzkrimiband widmete. Ein Teil meiner Vorfahren kam aus dieser Region. Ich nehme an, dass ich mich ihr deshalb so verbunden fühle. Da geht mir einfach das Herz auf.

Gibt es Orte hier in der Metropolregion, an denen du besonders gerne schreibst? Vielleicht ein Café, ein Park?
Nein, eher nicht. Vielleicht bekomme ich unterwegs mal eine Idee, mache mir Notizen, aber richtig schreiben kann ich nur zuhause am Computer. Ich brauche Ruhe dafür und keine Ablenkung. Das ging mir übrigens schon in der Schule so – lernen konnte ich nur in der Stille, also ohne Musik, was viele gern im Hintergrund haben. Mich stören Geräusche bei der Konzentration – Baulärm, Geplapper, Fernseher, Radio etc.

Deine Krimis spielen nicht nur in der Metropolregion Rhein-Neckar, sondern haben ihren Schauplatz auch mal im wenig kurpfälzischen Schottland. Warst du schon mal in den Highlands? In welches Land/Stadt würde es dich denn mal ziehen?
Nach Schottland natürlich 🙂 Montana (USA) steht allerdings auch noch auf meiner Liste möglicher zukünftiger Lebensorte, nur habe ich es bisher leider nicht geschafft, dorthin zu reisen und es mir persönlich anzusehen.
In Schottland war ich bislang drei Mal. Mein erster Aufenthalt dort war zu einer Wandertour auf dem West Highland Weg – eine Tortur. Ich weiß kaum noch, wie ich mich dazu überreden lassen konnte, aber rückblickend war es ein tolles Erlebnis und etwas, was ich nicht missen möchte. Auch wenn man seinen Einfall während des Weges verwünscht, ist man hinterher unglaublich stolz und hat etwas, wovon man sein Leben lang erzählen kann. Zum zweiten Mal sah ich Schottland auf unserer Hochzeitsreise – unvergessen das winzige Bett in der Hochzeitssuite in einem eigentlich hervorragenden Hotel in den Highlands – und dann noch einmal vor wenigen Jahren zu einem ‚normalen’ Urlaub. Auch da hatten wir viele schöne Erlebnisse. Ich glaube, man kann Schottland einfach nicht bereisen, ohne etwas Außergewöhnliches zu erleben.


Jetzt mal eine indiskrete Frage: Wer ist eigentlich Sara Winter?
Ich bin auch noch dabei, das herauszufinden 😉 Nein, mal im Ernst, Sara Winter ist mein neues Pseudonym für Liebesromane. Mit meinem realen Namen bin ich bisher hauptsächlich mit Krimis in Erscheinung getreten. Ich möchte zukünftig mehr Liebesromane schreiben und das ganz gezielt angehen mit einem passenden Namen, der es den LeserInnen leichter macht, sich zu orientieren. Und dann fand ich Sara Winter eine gute Wahl, weil es ja doch romantischer klingt als Simone Ehrhardt.

Warum hast du mit dem Schreiben angefangen, was hat dich dazu bewegt, was hast du vorher gemacht?
Es gab kein spezielles, initiierendes Ereignis, das mich zum Schreiben gebracht hätte. Ich las schon als Kind viel und habe das all die Jahre beibehalten. Das war ein großer Anreiz, selbst zu versuchen, spannende Geschichten zu Papier zu bringen. Ich fing damit in der Schule an, ungefähr zu Beginn der Teeniezeit. Ich habe meine erste Geschichte sogar noch (es ging um Pferde), ein paar handbeschriebene Blätter aus einem Heft oder Block. 2006 hatte ich meine erste richtige Buchveröffentlichung und bin seit ein paar Jahren freiberufliche Autorin. Davor habe ich eine kaufmännische Lehre absolviert, war einige Jahre berufstätig, habe studiert, daneben immer gejobbt und danach wieder gearbeitet. Das Schreiben betrieb ich in dieser Zeit als Hobby.

Was können wir denn in nächster Zeit von dir erwarten? Eine schöne Liebesgeschichte? Einen blutigen Krimi?
Gerade am Start ist „Neue Schwester, neues Glück“, ein Liebesroman, der vor einem Monat im Traumstunden Verlag erschien. Im November komm der fünfte Band meiner Penelope-Plank-Krimireihe auf den Markt, „Mörderisch glänzet der Wald“. Wie der Titel erahnen lässt, wird es dieses Mal ein Weihnachtskrimi. Im März folgt mein erster Psychothriller „Die Angst im Spiegel“ im bookshouse Verlag.

Was hat es denn mit den ominösen Mörderischen Schwestern auf sich?
Die Mörderischen Schwestern sind ein Frauennetzwerk, das sich dem Krimi verschrieben hat. Es gibt bei uns nicht nur Autorinnen, sondern auch Lektorinnen, Verlegerinnen, Frauen aus allen krimibezogenen Fachbereichen (Medizin, Recht usw.) und Frauen, die gern Krimis lesen. Ganz neu ist, dass wir ein eingetragener Verein sind. Das Netzwerk ist stetig am Wachsen und hat u.a. lokale Gruppen, in denen man sich treffen und austauschen kann. Auch in der Rhein-Neckar-Region gibt es eine mit ca. 25 Schwestern.

Wann sieht man dich denn mal wieder hier in der Region? Ist vielleicht eine Lesung geplant?
Mit den Mörderischen Schwestern ist etwas während des kommenden Krimifestivals geplant, am 13. März 2013 in Speyer und/oder am 15. März 2013 in Worms. Weitere Lesungen sind in Planung, vermutlich auch erst 2013. Ich hoffe, dass das bei einer evangelischen Kirche in Frankenthal klappt, und dann wird es eine Lesung mit Penelope Plank (der Krimireihe) in einem Umkreis um Bad Dürkheim geben, die man bei einem Preisausschreiben gewinnen kann. Einsendeschluss ist im November und ich bin wirklich neugierig, wo es mich hinführen wird.

Verlosung:

Simone Ehrhardt war so nett, uns ihr Buch „Neue Schwester – neues Glück“ (übrigens von dieser ominösen Sara Winter :-)) zur Verfügung zu stellen. Unter allen die hier unter diesem Interview einen Kommentar hinterlassen, wird das Buch verlost (Auslosung am 24.10.2012). Viel Glück!