Katja Geiler – Rhein-Neckar-Autoren-Interview-Reihe
Katja Geiler ist in Mannheim geboren, ging dort zur Schule und hat an der Mannheimer Universität ihren Bachelor in Anglistik und Germanistik gemacht. Mittlerweile studiert sie in Düsseldorf und lebt mit Ihrem Mann in Neuss. Das wollen wir ihr mal verzeihen. Sie gehört trotzdem in die Rhein-Neckar-Autoren-Interview-Reihe. Mal schauen, vielleicht zieht es sie ja mal wieder in die Region… [kadda]
ACHTUNG: Am Ende des Interviews gibt es etwas Tolles zu gewinnen!
Geile-Zeile: Hallo Katja! Danke, dass wir dich interviewen dürfen.
Katja: Nichts zu danken, und zu verzeihen gibt es auch nichts, da ich einmal im Monat in Mannheim bin. Das zählt auch
Als Mannheimerin lebst du jetzt in Neuss in Nordrhein-Westfalen. Ist dir die Umstellung schwergefallen? Worin unterscheiden sich die Menschen aus der Metropolregion Rhein-Neckar von denen in Neuss und Düsseldorf?
Die Umstellung ist mir nicht schwergefallen. Ich finde den Dialekt der Rheinländer mindestens genauso witzig wie „des Monnemarisch“. Unterschiede gibt es schon. Wo ich herkomme gibt es einige Fastnachtsmuffel, die es albern finden, sich zu verkleiden. Am Niederrhein ist es selbstverständlich, dass man Karneval feiert, das geht nicht ohne! Aber auch die Schützenfeste spielen hier eine ganz große Rolle, jedes Dörfchen hat sein eigenes.
Dein Historischer Roman „Wer ist Mr. Wingfield?“ spielt in England. Warum nicht in Deutschland oder gar in Mannheim?
Als ich das Buch geschrieben habe, wollte ich, dass es möglichst viel Distanz zwischen der Handlung und meinem eigenen Leben gibt. Deshalb habe ich alles an einen anderen Ort und in eine andere Zeit verfrachtet. Außerdem spielte die erste Szene, die ich mir in der fünften Klasse (1983!) im Englischunterricht ausgedacht hatte, in England. Zwanzig Jahre lang habe ich eine Geschichte drum herum gebastelt und 2003 begann ich zu schreiben, inmitten einer beruflichen Krise.
Um was geht es denn in „Wer ist Mr. Wingfield“?
Um einen jungen Mann, der keine Lust hat, auf dem Landgut seiner Familie zu arbeiten, sondern sich lieber in Büchern, Theaterstücken und Liebschaften verliert, bis er eines Tages auf die Frau seines Lebens trifft und endlich erwachsen werden muss.
Wann hast du mit dem Schreiben angefangen, was hat dich dazu bewegt, was hast du vorher gemacht?
Ich habe in der ersten Klasse mit dem Schreiben begonnen, in der fünften bis achten wurde es mehr, sodass meine Deutschlehrerin „erschnüffelte“, dass ich eine Affinität zu Literatur hatte. Leider veränderten sich mit 15 meine Interessen, und ich legte das Schreiben auf Eis. Nach dem Abi konnte ich mir nicht mehr vorstellen, Germanistik zu studieren und machte zwei Ausbildungen (Schneiderin, Kauffrau im Einzelhandel), bei denen ich keine berufliche Erfüllung fand. Zum Glück habe ich dann mit 30 (Jahren, nicht km/h) die Kurve auf die gute alte „Schreibstraße“ gepackt und mit 34 noch zu studieren begonnen. Im Nachhinein bin ich ganz schön froh, dass ich diesen Absprung geschafft habe.
Was können wir denn in nächster Zeit von dir erwarten? Arbeitest du schon an einem neuen historischen Roman?
Ich werde vorerst keine historischen Romane mehr schreiben, da das Historische auch beim ersten Buch nicht im Fokus stand. Mein nächstes wird eine Geschichtensammlung, sie heißt „Der Marder mit den Katzenpfoten“.
Um was geht es in deinem neuen Buch? Spielt die Geschichte wieder in England oder hier in der Region?
Das neue Buch besteht aus Kurzgeschichten, die ich von 2008-2012 geschrieben habe. Auch meine Blog-Weihnachtsserie von 2011, in der ich viele Figuren aus den guten alten TV-Weihnachtsserien auftauchen lasse, kommt mit ins Buch. Die Geschichten spielen an unterschiedlichen Orten, meistens in Mannheim, auch in Neuss und Düsseldorf. Die Titelstory „Der Marder mit den Katzenpfoten“ enthält sogar Dialoge „uff Monnemarisch“, da zwei Feudenheimer Urgesteine miteinander „dischbediere“. Das Buch erscheint im Frühjahr 2013, kannst mich ja dazu wieder interviewen! (Augenzwinker!)
Wann sieht man dich denn mal wieder hier in der Region? Ist vielleicht eine Lesung geplant?
Ich bin an Weihnachten in Mannheim, da ich auf jeden Fall auf den Weihnachtsmarkt muss! Lesungen stehen leider nicht an, ich habe wegen des Studiums leider zu wenig Zeit, mich um Lesungstermine zu kümmern. Bisher habe ich ab und zu im Cafga im Jungbusch bei der „Spätlese“ vorgelesen, vielleicht klappt es nächstes Jahr wieder.
Verlosung:
Katja Geiler war so nett, uns ihr Buch „Wer ist Mr. Wingfield?“ zur Verfügung zu stellen, das unter ihrem Künstlernamen „Katja Lapp“ erschienen ist.
Unter allen die hier unter diesem Interview einen Kommentar hinterlassen, wird das Buch verlost (Auslosung am 26.12.2012). Viel Glück!
Ich freue mich riesig über den Buchgewinn. Bin schon ganz gespannt 🙂 Vielen Dank und allen ein frohes neues Jahr.
Bin auch aus der Nähe von Mannem und wünsche viel Erfolg!
Find ich ja gut, dass du die Story so lange mit dir herumgetragen hast und sie dann schließlich doch fertig und hübsch in den Umschalg gebracht hast. Kompliment! Viel Erfolg mit den Kgs!
Und ja, Mannheimer Weihnachtsmarkt ist Pflicht (zumal es ja mittlerweile 3 gibt… juhu)!
Von Mr. Wingfield kann man vor allem lernen, wie man sich vor unliebsamer Arbeit drückt. Diese Tatsache macht das Buch fast zum Sachbuch …
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…ich verliere mich auch nur zu gern in Büchern,Theatern und vor allem Liebschaften!!! Vielleicht kann ich ja was lernen! =o)
Seit 1983 eine Geschichte im Kopf zu haben und diese so viel später zu beenden finde ich wirklich beeindruckend.
Danke! Das wirkt nach außen hin vielleicht beeindruckend, aber in Wirklichkeit hatte ich Tomaten … nein, Melonen auf den Augen, dass ich nicht schon früher auf die Idee kam, was ich wirklich machen will!