Feuchtgebiete – ab 22. August 2013 im Kino
Eklig und niveaulos – das war die Reaktion Vieler, als Charlotte Roche vor fünf Jahren ihren Bestseller Feuchtgebiete veröffentlichte. Andere wiederum bedankten sich bei der Autorin für den offenen und doch humorvoll angehauchten Umgang mit den Themen Scheidung, eigener Körper und natürlich Sex. Am 22. August 2013 bringt 20th Century Fox den Hype auf die Kinoleinwand.
Um was geht es? Wie in der Roman-Vorlage spielt die 18-jährige Helen Memel die Hauptrolle: Nach einer missglückten Intimrasur liegt Helen im Krankenhaus Maria Hilf. Dort widmet sie sich jenen Bereichen ihres Körpers, die gewöhnlich als unsittlich gelten, versucht, ihre geschiedenen Eltern wieder zusammenzubringen und den schüchternen Krankenpfleger Robin um den Finger zu wickeln. Ich selbst fand den Roman total klasse und freue mich schon auf den Film. Ob er es schafft, die Nation erneut zu spalten?
Im Film wird Helen übrigens von Carla Juri gespielt. Ich hatte mir den Charakter anders vorgestellt, weil ich immer das Gesicht von Charlotte Roche im Hinterkopf hatte. Carla Juri passt trotzdem ganz gut in die Rolle. Der Krankenpfleger Robin wird von Christoph Letkowski gespielt – eine gute Wahl, denke ich. Helens Eltern spielen Meret Becker und Axel Milberg.
Weiterführende Links:
Ich fank, Cala Juri hat das wirklich super gespielt – da kann man nix sagen.
Aber Feuchtgebiete ist halt Feuchtgebiete… jeder weiß ja worums da geht. Ich fand es war mal was anderes…. definitiv kein Oscar- oder Bambifilm und auch nix für jedermann.
Aber ich fands erfrischend!
LG,
Isabelle von Krankenpfleger
Als Erstes muss ich gestehen: Ich habe nur einzelne Passagen des Buches gelesen.
Das hatte zwei Hauptgründe.
Statt u. a. von der erotischen Reise eines Fingers in einzelne Lustgebiete zu lesen, erfahre ich etwas über Hämorrhoidalleiden und Co.
Da wird höchstens mein Gesicht feucht ob der „Tränen der Trauer“, der Rest meines Körpers bleibt knochentrocken.
Das Wesentlichere ist, das ich sofort ein schlechtes Gewissen hatte.
Die Autorin könnte vom Alter her meine Tochter sein und mir fiel sofort der Satz ein: Was um Himmels willen haben wir da getan, wenn das Ergebnis unseres Kampfes um sexuelle Freiheit ein solches Buch ist?
Natürlich habe ich auch in den Trailer hineingeschaut.
Was habe ich gesehen?
Ein pubertierender Teeny, der sich den Finger in den Po steckt.
Ein paar pseudotolerante hilflos grinsende Erwachsenen, die ihr dabei zuschauen.
Während diese fast noch Kind sie mit irgendwelchem Scheiß zukleistert und sehnsüchtig darauf wartet, das aus dem Zuschauerkreis ein „Halt, hier ist eine Grenze“ kommt.
Oder ein Jüngling, der vermutlich sein Leben lang den Duft einer Muschi mit dem einer alten Fischkonserve gleichsetzt.
Ein Glück, das die Aussprache der meisten Schauspieler so schlecht ist, das nur wenig von dem zu verstehen ist, was sie sagen.
Es lohnt nicht.
Ob die Hauptdarstellerin nun geeignet ist für diese Rolle, keine Ahnung. Eines scheint mir aber sicher. Statt sie mit der gesamten Filmcrew in die Sauna zu schicken, hätte man ihr einen Kurs über die korrekte Aussprache spendieren sollen.
Ich weiß, wir hatten es wesentlich einfacher.
Wir hatten mächtige „Feinde“ die wir bekämpfen konnten.
Und, wir hatten ebenso mächtige „Ideale“, denen wir folgen konnten.
Angesichts dieses Buches und ähnlicher würde ich euch gerne etwas sagen: „Hört endlich auf, euch und eure Körper zu enthaaren. Oder sie mit Hungerkuren und wer weis was sonst zu bekämpfen.“
Sucht euch gefälligst andere Feinde, an denen ihr eure Stärke messen könnt.
Dann findet ihr auch Ideale, bei denen es sich lohnt, zu folgen.
Und ihr könnt endlich eure Finger auf eine Lustreise schicken.