Rezension: „Perfekt ist jetzt“ von Tim Tharp
Wissenswertes:
- Erschienen am 21. Juli 2014
- Magellan Verlag
- Orginaltitel: The Spectacular Now
- 336 Seiten in 66 nummerierten kurz gehaltenen Kapiteln
- Hardcover/ Softcover
- Perspektive: Ich-Perspektive des Protagonisten Sutter Keely
- Aktuelle Ausgabe dtv Verlagsgesellschaft 22. Juli 2016
- ISBN-10: 3734850037
- ISBN-13: 978-3734850035
- Altersempfehlung: ab 14 Jahren
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„Das Leben ist spektakulär. Vergiss die dunklen Gedanken. Trink einen Schluck und warte, dass die Zeit sie wegspült, wohin auch immer die Zeit solche Sachen spült.“
Verfilmung:
„The Spectacular Now“ – 20. März 2015
Der Oberstufenschüler Sutter Keely (Miles Teller) ist ein Mensch, der für den Augenblick lebt. Er ist allseits beliebt, selbstsicher und bei jeder Party mit dabei. Als eines Abends seine Freundin mit ihm Schluss macht, betrinkt er sich und verliert das Bewusstsein. Er wacht in einem fremden Vorgarten auf, wo die Außenseiterin Aimee Finicky (Shailene Woodley) ihn schließlich auf ihrer Zeitungsroute findet. Die Jugendliche ist eher introvertiert und interessiert sich für Bücher, sie ist das typische „nette Mädchen“ und hat keinen Freund. Die beiden sind grundverschieden. Doch trotz ihrer Träume von einer erfüllten Zukunft und seinem Leben im Hier und Jetzt verstehen sie sich und kommen sich näher. Als sich ihre Beziehung intensiviert, verschwimmen die Grenzen zwischen falsch und richtig, zwischen Freundschaft und Liebe.
Cover:
Mir gefallen Filmcover eigentlich immer… so gaaar nicht. Auch hier finde ich es schade, dass nicht das schöne „Hardcover“ auch beim TB beibehalten wurde. Es ist nämlich ein absoluter Ober-Hingucker. Es ist schlicht und irgendwie auch nicht. Es fällt einfach auf. Leider ist der Bucheinband beim Hardcover sehr, sehr empfindlich, sodass es trotz Neuware schon geschädigt an Ecken mit abblätterndem Einband ankam. Aber qualitativ ist es
wirklich nur am Einband. Die Papierqualität ist top.
Klappentext:
Es soll ja Leute geben, die sich vom Ernst des Lebens ganz schön runterziehen lassen. Ich nicht. Nicht Sutter Keely. Godfather of the Party. Aber wenn ihr jetzt meint, ich wäre nur auf hirnlose Feiern aus, liegt ihr falsch. Da könnt ihr auch Aimee fragen. Sie hat den Philosophen in mir gleich in dem Moment erkannt, als sie mich sternhagelvoll auf dem Rasen gefunden hat. Darum geht’s doch, oder? Dass wir den Augenblick leben. Sollen die anderen in ihrer strahlenden Zukunft glücklich werden. ich trinke lieber noch einen Schluck Whiskey und stürze mich mitten rein. Ins perfekte Jetzt.
Autor:
Nach seinen wilden Jahren als Tramper quer durch die USA arbeitete Tim Tharp in Fabriken, auf Baustellen, in einer psychiatrischen Klinik und einem Plattenladen. Mittlerweile hat er längst seinen Universitätsabschluss und ist Dozent in Oklahoma City. Seine Bücher wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Erster Satz:
„Also, es ist jetzt kurz vor Zehn Uhr morgens und ich bin schon so richtig schön angeheitert.“
Meinung:
Ich glaube ich habe noch nie so lange für ein Buch gebraucht wie für dieses. Was nicht direkt an dem Buch selbst lag, sondern einfach nur daran, dass ich zu wenig Zeit hatte. Und trotz viel verstreichender Zeit zwischen dem Lesen, kam ich jedes Mal sofort wieder in die Geschichte rein, was doch auch mal was Erwähnenswertes ist.
Ich sag’s direkt: Mir hat dieses Buch wirklich spektakulär gut gefallen. Mal abgesehen von der interessanten und zum Nachdenken anregenden Geschichte, ist in diesem Buch der Schreibstil wirklich bemerkenswert. Tharp schreibt einfach ganz außergewöhnlich, wodurch Sutter authentisch, also fantastisch echt und nachvollziehbar ist.
Wenn sie deinetwegen glücklich ist, dann ist das die größte Macht, die du haben kannst.
Ich verstehe auch, wenn einige Leser Probleme haben sich in die Geschichte ich einzufinden, weil der Schreibstil einfach anspruchsvoll ist. Es ist keine locker, leichte Lektüre wie man es bei dieser Storyline eigentlich erwarten würde.
Woran erkennt man denn einen fremden?
Der Tiefsinn hinter dem Ganzen macht es dann noch gerade zu perfekt. Irgendwie liegen mir aber auch die Bücher die von Männern geschrieben sind. Vielleicht liegt es daran, dass mir der Stil und die Dialoge vor allem so gut gefallen haben. Das ganze macht Sutter einfach zu jemand ganz besonderen.
Bisschen überraschend fand ich dann doch das Ende. Nicht, dass es kein befriedigendes Ende sei, aber man hätte sich den Ausgang wohl doch etwas anders gewünscht. Allerdings so länger ich darüber nachdenke, passt es einfach spektakulär perfekt zum Rest. Insgesamt also ein wunderbares Buch, welches mehr Aufmerksamkeit beim Lesen abverlangt, als „mal eben schnell zwischendurch“.
Ich zerstöre ungern Träume. Das bekommt die echte Welt schon gut genug ohne mich auf die Reihe.