Rezension: »The Chase – Gegensätze ziehen sich an« von Elle Kennedy
Ich frage mich, wie Fitzy küsst.
Zitat aus»The Chase – Gegensätze ziehen sich an« von Elle Kennedy
Wie ein Idiot, Summer, sagt meine innere Selena-Gomez-Stimme streng. Er küsst wie ein Idiot.
Klappentext:
Es heißt: Gegensätze ziehen sich an. Und da muss etwas dran sein, denn es gibt keine andere logische Erklärung dafür, dass ich mich so zu Colin Fitzgerald hingezogen fühle. Ich mag normalerweise keine tätowierten, videospielenden, Eishockey fanatischen Nerd-Typen, die denken, dass ich einfach nur hibbelig bin. Und oberflächlich. Sein falsches Bild von mir spricht also auch noch gegen ihn.
Und es hilft nicht, dass er ein Kumpel meines Bruders ist.
Und dass sein bester Freund in mich verknallt ist.
Und dass ich gerade bei den drei Jungs eingezogen bin. Oh, hatte ich nicht erwähnt, dass wir zusammen wohnen? Nein?
Ist eigentlich auch egal, denn Colin hat deutlich gemacht, dass er sich nicht für mich interessiert, auch wenn die Funken, die zwischen uns fliegen, unser Haus in Brand stecken könnten. Aber ich bin kein Mädchen, das einem Kerl hinterherläuft, und ich werde jetzt sicherlich auch nicht damit anfangen. Ich habe ohnehin alle Hände voll damit zu tun, mit dem College, einem ätzenden Professor und einer ungewissen Zukunft klarzukommen. Also, falls mein sexy grüblerischer Mitbewohner doch noch aufwacht und erkennt, was ihm fehlt: Er weiß, wo er mich findet.
Eckdaten:
- Erschienen am 31.10.2019
- Verlag: Piper Taschenbuch
- eBook: EUR 8,99
- Print: 11,00
- Seiten: 448 Seiten
Darum geht’s:
Zwischen Summer und Colin funkt es ab der ersten Sekunde. Doch Colin versucht sich einzureden, dass Summer nicht die Richtige für ihn ist. Als Summer dann in die WG von Colin uns seinen zwei Eishockey-Kumpels Hunter und Hollis einzieht, ist das Chaos und ein Hin- und Her der Gefühle vorprogrammiert.
Meine Meinung:
Eigentlich wollte ich meine Rezension mit den Worten »The Chase ist mein erstes Buch von Elle Kennedy« beginnen, doch ich habe während dem Lesen festgestellt, dass ich ihre Gemeinschaftswerke mit Sarina Bowen (»Him« & »Us«) bereits kenne.
Also, fange ich mit dem Schreibstil an, der wie ich finde, sehr fesselnd ist und einen leicht durch die Seiten kommen lässt, auch wenn ich teilweise das Gefühl hatte, dass viel erklärt wird, anstatt die Protagonisten wirklich etwas Erleben zu lassen. Hat mich aber auch nicht wirklich gestört, da man trotzdem immer weiterlesen wollte.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt und was mir gut gefallen hat, war, dass die Erzähler zwei verschiedene »Stimmen« haben, man also gut erkennt, ohne den Namen am Kapitelanfang zu lesen, wer gerade erzählt. Bei Summer schwingt zum Beispiel sehr viel Humor, aber auch Sarkasmus mit.
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Zitat aus»The Chase – Gegensätze ziehen sich an« von Elle Kennedy
Nun zum schwierigen Teil. Ich weiß nicht genau, was ich von dem Buch halten soll. Zu Beginn der Geschichte, hatte ich das Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben. Ich habe dann sogar extra noch einmal nachgeschaut, ob ich wirklich den ersten Teil einer neuen Reihe lese, aber wirklich: Teil 1 der Briar U-Reihe. Ich nehme jetzt einfach an, dass diese Vielfalt an Personen, die auftauchen, aus einer anderen Reihe von Elle Kennedy stammen und man diese als »Stammleser« bereits kennt. Als Neueinsteiger waren die vielen Infos tatsächlich too much und ich finde, die Autorin hätte sich lieber auf die Haupt- und ein paar ausgewählte Nebenprotagonisten konzentriert, denn bereits im ersten Kapitel tauchen so viele Namen und Personen auf, dass ich wirklich Schwierigkeiten hatte, herauszufinden, wer für den weiteren Verlauf der Geschichte wichtig sein wird.
Später wird es dann klarer, dass sich die Story auf Colin »Fitz«, Summer und ihre neue Freundin Brenna und die beiden Mitbewohner von Colin und Summer (Hollis und Hunter) dreht und dann »läuft« es für meinen Geschmack runder, auch wenn immer wieder Personen aufgetaucht sind, bei denen ich mich gefragt habe: Und warum wurdest du jetzt aus dem Hut gezaubert?
Was mich auch noch gestört hat, war, dass die Protagonisten immer wieder von kribbelnden oder zuckenden Genitalien gesprochen haben und das auf eine Art, die für mich nicht besonders stimmig im Bezug auf die sich anbahnende Liebesgeschichte war. Ich denke, dass die Autorin von Beginn an klar machen wollte »Dieses Buch ist ein NA-Roman« hätte es aber mit dem Knistern und der Spannung zwischen Colin und Summer auch so geschafft, ohne es extra zu erwähnen. Die Die Sexszenen waren durchaus stimmig und ich finde, man hätte sich die vorherigen Anspielungen, wo sich beim Anblick von Fitz Brustmuskeln überall Feuchtigkeit sammelt oder wie sehr sich gewisse Körperteile beim Anblick von Summers Rücken versteifen, sparen können.
Fazit:
Trotz meiner Kritikpunkte hat sich das Buch gut lesen lassen und ich habe mich durch Summer und Colin sehr gut unterhalten gefühlt und würde es Liebhabern des Genres »New Adult« auf jeden Fall weiterempfehlen. Trotzdem hatte ich des Öfteren das Gefühl, weniger wäre mehr gewesen. Weniger Nebencharaktere, weniger Nebenstorys (ich sage nur Fitz und Nora) hätten dem Buch gut getan, wenn man sich stattdessen noch mehr auf die Storyline zwischen Colin und Summer konzentriert und die Personen und Gefühle noch »echter« gemacht hätte, anstatt immer wieder zu erwähnen, wie heiß der jeweilige Gegenpart ist, wäre dieses Buch ein Jahreshighlight.
Danke an den Verlag und Netgalley für das Rezensionsexemplar.