Rezension: »Pure Corruption – Verloren in der Dunkelheit«  von Pepper Winters

Rezension: »Pure Corruption – Verloren in der Dunkelheit« von Pepper Winters

23. März 2020 0 Von Kristina
Bewertung:

Eine Berührung konnte alles sein, tröstend, inspirierend – wer durch Leben gehen musste, ohne von jemanden gestreichelt zu werden, verdiente Mitleid.

Zitat aus »Pure Corruption – Verloren in der Dunkelheit« von Pepper Winters

Klappentext:

Ist er ihre Rettung oder ihr Verderben?

Sie hat alles verloren: ihre Freiheit, ihren Namen und ihre Vergangenheit. Ohne Erinnerung an ihr Leben und mit der Gewissheit, geradewegs in der Hölle auf Erden gelandet zu sein, sieht sie ihn: Arthur Killian, Anführer der Bikergang Pure Corruption – und ihr Kidnapper. Sie sollte vor ihm fliehen, solange sie noch kann. Doch etwas in seinem Blick weckt in ihr das Verlangen, dem Mann mit den stechend grünen Augen näher zu kommen …

Eckdaten:

  • Verlag: Lyx.digital; 2. Auflage
  • 561 Seiten
  • Erschienen am: 28. Juni 2017
  • Taschenbuch: 10,00
  • eBook: 8,99

Allgemeines:

Die Pure Corruption-Reihe besteht aus zwei Bänden:

  • Pure Corruption – Verloren in der Dunkelheit
  • Pure Corruption – Mit dir ins Licht

Ich muss gestehen, dass beide Bücher bei mir ein reiner Coverkauf waren und ich einmal in eine korrupte Biker-Welt eintauchen wollte. Die Bücher lagen sehr lang auf meinem SuB, doch jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um sie endlich zu befreien.

Meine Meinung:

Puh, ich bin mir nicht ganz sicher, was ich von der Geschichte halten soll. Allem voran bin ich der Meinung, dass eine Trigger-Warnung am Anfang des Buches nicht geschadet hätte, denn der Klappentext verharmlost die Geschehnisse ein kleines bisschen.

Außerdem wird das Thema »Menschenhandel« für mein Verständnis nicht gut genug abgehandelt. Die Autorin versucht Kills Verhalten zwar zu rechtfertigen, aber für mich gibt es bei Menschenhandel keine Rechtfertigung. Gar keine. Auch kein totes Mädchen:

Er war ein Mann, der Qualen litt. Ich konnte ihn nicht treten, wenn er bereits auf dem Boden lag und sich um das krümmte, was von seinem Herz übrig war. Eine Tote so sehr zu lieben, dass man fast an gebrochenem Herzen starb, hätte romantisch sein sollen.
Aber das war es nicht. Es war einfach nur unendlich traurig.
Und unsinnig.

Zitat aus »Pure Corruption – Verloren in der Dunkelheit« von Pepper Winters

Die weibliche Protagonistin hat ihr Gedächtnis verloren und landet bei Arthur Killian, dem Präsidenten einer Biker-Gang. Aber das soll nur ein Zwischenstopp sein, denn das Mädchen, dass sich nicht einmal an ihren Namen erinnern kann, soll verkauft werden. Puh, für mich, die bisher nie in einem solchen Genre gelesen hat, starker Stoff. Vor allem Kills Verhalten am Anfang des Buches, lässt mich nur den Kopf schütteln. Körperliche und seelische Gewalt wegen Frauen ist für mich ein No-Go. Zwar bereut er seine Taten später, aber vor allem Buttercup hat mich wirklich geärgert, weil sie ihm verzeiht, als er seine Seelenverwandte in ihr erkennt. Gut, sie ist ein starker Charakter und lässt sich nicht brechen, aber ich würde ihr ähnlich wie Killian gerne ein paar Geldscheine zuwerfen, damit sie sich ein wenig mehr Würde kaufen kann. Gut, beide haben viel durchgemacht und ich weiß, die Autorin beruft sich darauf, dass äußere Umstände Kill so gemacht haben, wie er ist, aber trotzdem … ich komme mit Bad Boys gut klar, aber Killian war mir dann doch einen Tacken too much, auch wenn er sich innerhalb des Buches wandelt.

Was mich aber richtig gestört hat, war die Tatsache, dass Kill und Buttercup einfach NIE, NIE, NIE miteinander gesprochen haben, sondern immer nur mit Halbwahrheiten um sich geworfen haben. Hätten sich die beiden mal an einen Tisch gesetzt und einfach über ALLES geredet, hätten wir uns eine ganze Menge an verschwendeten Seiten sparen können.

Fazit:

Ich bin zwiegespalten. Denn man merkt, dass die Autorin wahnsinnig gut schreiben kann, dafür sprechen auch die schönen Zitate, aber nur weil man sein Handwerk versteht, macht das für mich noch keine runde Geschichte aus. An vielen Stellen konnte ich weder Kill noch Buttercup verstehen, mir blieben zum Ende zu viele Fragen offen, werde aber dennoch auch den zweiten Teil lesen, da ich ihn bereits im Regal habe. Ansonsten würde ich die Dilogie an dieser Stelle abbrechen.

»Du hast gesagt, dass du alles von mir willst.«
»Und hast du mir alles gegeben?
»Ich konnte dir nicht geben«, erwiderte ich leise. »Dir gehörte bereits alles.«

Zitat aus »Pure Corruption – Verloren in der Dunkelheit« von Pepper Winters