Rezension: »Einfach du und ich« von Ray Celar
Wir fingen gerade erst an und schon jetzt war das alles hier so viel besser, so viel mehr, als ich mir erträumt hatte.
Zitat aus »Einfach du und ich« von Ray Celar
Klappentext:
Was sich aus einem einzigen Spruch entwickeln kann …
Als Thorin, seines Zeichens gelangweilter Student, während einer Vorlesung auf einer Datingapp wahllos Leute anschreibt, rechnet er nicht damit, eine Antwort auf seinen dummen Spruch zu erhalten.
… wenn sich zwei Gleichgesinnte finden ….
Pan hat fast ein Jahr lang versucht, einen festen Freund zu finden – jedoch ohne nennenswerten Erfolg. Eine Datingapp scheint seine letzte Option, doch auch hier hat er kein Glück. Außer freizügigen Fotos bekommt er kaum Nachrichten. Bis ein flapsiger Spruch in seinen Posteingang flattert.
… und es einfach passt.
Eckdaten:
- Verlag: Selfpublishing
- 450 Seiten
- Erschienen am: 09. Februar 2020
- Taschenbuch: 13,95
- eBook: 4,99
Meine Meinung:
Wer gerne im Genre Gay-Romance liest, wird früher oder später über Ray Celar stolpern, da die Autorin schon mehrere Bücher in diesem Genre im Selfpublishing veröffentlich hat.
Ich habe nun bereits drei Bücher von ihr gelesen und richtig überzeugen konnte mich leider keines, auch wenn jetzt bei »Einfach du und ich« ein paar wirklich gute Dialoge enthalten waren und ich die Wortgefechte zwischen Pan und Thorin mochte, gab es doch vieles, das mich gestört hat.
Allen voran die Anglizismen. Klar, die Jugend von heute spricht so, aber wie sagt man so schön: Die Dosis macht das Gift. Denn gegen Hälfte des Buches war ich von Wörtern wie weird, awkward und Co so genervt, dass ich nur noch die Augen verdrehen konnte. Würde man die Hälfte dieser Wörter löschen, würden sie immer noch en masse ankommen.
Zur Storyline direkt muss ich sagen, dass mir das ganz Buch besser gefallen hätte, wenn man sich diese BDSM-Thematik gespart hätte. Vor allem war ich nicht darauf vorbereitet, denn der Klappentext lässt meiner Meinung nach nicht darauf schließen.
Tja, womit wir auch schon beim Thema BDSM für Anfänger wären. Keine Ahnung, ob es nur an mir liegt, aber mich hat gestört, dass dieses Thema von Anfang von den beiden immer wieder per Textnachricht durchgekaut wurde. Klar, wenn beide darauf stehen, kann man ruhig miteinander experimentieren, aber irgendwie wurde der Fetisch-Teil zu früh und zu schnell vorangetrieben. Mir fehlte das »normale« kennenlernen und verlieben, da so sowohl Pan für Thorin als auch umgekehrt, austauschbar gewirkt haben.
Wären sie jetzt nicht zusammen, wenn einer der beiden nicht darauf abgefahren wäre? Dieser Punkt stört mich extrem und wurde meiner Meinung nach völlig außer Acht gelassen.
Außerdem würde ich jetzt einfach behaupten, dass Leute, die wirklich gerne Bücher in diese Richtung lesen, ebenfalls falsch bei der Geschichte sind, da die Szenen jetzt nicht einmal wirklich prickelnd waren.
Fazit:
Das alles klingt jetzt nach ziemlich viel Meckerei, aber ich war einfach nicht völlig von dem Buch überzeugt, bin mir aber sicher, dass es zum größten Teil an meinem persönlichen Geschmack liegt. Ich habe eine süße Liebesgeschichte zwischen zwei Studenten erwartet, habe aber BDSM für Anfänger bekommen.
Trotzdem möchte ich den Schreibstil der Autorin loben,
der einen schnell durch die Seiten fliegen lässt, allerdings würde ich auch
dringend zu einem Lektorat raten, denn dort werden solche Häufungen wie die der
Anglizismen angemerkt und ausgemerzt. Manchmal sieht man ja vor lauter Bäumen
den Wald nicht mehr, deshalb tut eine zweite Sicht der Dinge manchmal gut.